Steh zu ihm - Ein Leitfaden für Angehörige

Schlaganfall - Leitfaden für Angehörige
Author: Susanne Donner

Ein Schlaganfall ist immer auch für die Angehörigen ein Schock. Der Betroffene braucht sie fortan mehr denn je.

Scientific support: Prof. Dr. Ulrich Dirnagl

Published: 19.10.2016

Difficulty: easy

Das Wichtigste in Kürze
  • Der Schlaganfall trifft nicht nur den Patienten, er ist auch für die Angehörigen oft eine große psychische und körperliche Belastung.
  • Versuchen Sie, Ruhe und Zuversicht auszustrahlen und dem Patienten durch positives Denken Mut zu machen.
  • Jede Form der Aktivierung und Zuwendung hilft bei der Regeneration.
  • Je früher eine Rehabilitation beantragt wird, umso besser.
  • Lesen Sie die Arztbriefe und Befunde und teilen Sie diese mit der Rehaklinik, damit möglichst gezielte Maßnahmen ergriffen werden.
  • Ihr Angehöriger hat Anspruch auf Kostenübernahme von Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie bis zu zwei Jahre nach dem Schlaganfall.
  • Erkennen Sie ihre Grenzen und vernachlässigen Sie Ihre Freunde und Hobbys nicht.

Schlaganfall

Schlaganfall/Apoplexia cerebri/stroke

Bei einem Schlaganfall werden das Gehirn oder Teile davon zeitweilig nicht mehr richtig mit Blut versorgt. Dadurch kommt es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und dem Energieträger Glukose. Häufigster Auslöser des Schlafanfalls ist eine Verengung der Arterien. Zu den häufigsten Symptomen zählen plötzliche Sehstörungen, Schwindel sowie Lähmungserscheinungen. Als Langzeitfolgen können verschiedene Arten von Gefühls– und Bewegungsstörungen auftreten. In Deutschland ging 2006 jeder dritte Todesfall auf einen Schlaganfall zurück.

Eines ist gewiss: Der Anruf reißt Sie ebenso aus dem Alltagsgeschehen wie Ihren Verwandten. Wenn das Krankenhauspersonal Sie informiert, dass Ihr Angehöriger einen Schlaganfall erlitten hat und Sie auf dem schnellsten Weg ins Krankenhaus kommen sollten, steht die Zeit für einen Moment still. Sie sind in einem Schockzustand. Versuchen Sie im wörtlichen Sinn alles stehen und liegen zu lassen. Sitzen Sie am Steuer, fahren Sie auf einen Parkplatz. Verhandeln Sie gerade mit Geschäftspartnern, brechen Sie die Sitzung ab. Sie haben den triftigsten Grund dazu.

Schlaganfall

Schlaganfall/Apoplexia cerebri/stroke

Bei einem Schlaganfall werden das Gehirn oder Teile davon zeitweilig nicht mehr richtig mit Blut versorgt. Dadurch kommt es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und dem Energieträger Glukose. Häufigster Auslöser des Schlafanfalls ist eine Verengung der Arterien. Zu den häufigsten Symptomen zählen plötzliche Sehstörungen, Schwindel sowie Lähmungserscheinungen. Als Langzeitfolgen können verschiedene Arten von Gefühls– und Bewegungsstörungen auftreten. In Deutschland ging 2006 jeder dritte Todesfall auf einen Schlaganfall zurück.

Ruhe und Zuversicht

Es klingt viel leichter, als es zu tun: Aber lassen Sie sich vom Anblick Ihres Nächsten im Krankenhaus nicht erschüttern. Vielleicht ragen Schläuche aus dem Körper, weil er notfallmedizinisch versorgt wird. Sie haben ihn so noch nie gesehen und sind natürlich entsetzt. Bewahren Sie dennoch die Fassung. Versuchen Sie sich darauf zu konzentrieren, dass Ihr Angehöriger Sie und Ihre Fürsorge nun mehr denn je braucht. 
Sie tun Ihr Bestes, wenn Sie einfach die Hand halten oder ruhige Worte sprechen und dabei Zuversicht verströmen. Vielleicht kann ihr Gegenüber nicht selbst reden. Dann können sie einfache Fragen stellen, die sich mit einem Kopfschütteln oder Nicken beantworten lassen. Versuchen Sie aber, ihn nicht zu überfordern. Erzählen Sie von positiven Erlebnissen. Wenn Sie mit den Tränen kämpfen, berichten Sie von scheinbar belanglosen Verrichtungen etwa dem Füttern der Katze, dem Gießen der Balkonblumen oder vielleicht von den Enkeln. Auch wenn ihr Gegenüber bewusstlos oder sediert ist, bekommt er mehr mit, als sie vermuten. Es beruhigt ihn, wenn Sie ihn berühren und Ihre Stimme zu ihm dringt.

Anregende Hilfe

Wenn der Patient bereits ansprechbar und bewegungsfähig ist, unterstützen Sie die Genesung, wenn Sie ihn zu beliebten Aktivitäten ermuntern etwa einem kleinen Spaziergang im Krankenhauspark oder das Hören von Lieblingsliedern. Dabei sollten Sie aber den gegenwärtigen Gesundheitszustand berücksichtigen: Aufgrund der geistigen und motorischen Einbußen ist wahrscheinlich nichts mehr, wie es vorher war. Statt beim Hören des Lieblingsliedes mitzusingen, sehen Sie vielleicht nur ein schiefes Lächeln in seinem Gesicht. Trotzdem hilft jede Form der Aktivierung und Zuwendung bei der Regeneration. 
Vielleicht stellt Sie Ihr Arbeitsgeber von der Arbeit frei. Dann versuchen Sie, Ihren Angehörigen jeden Tag im Krankenhaus zu besuchen. Je öfter, desto besser. Falls die Besuche zu strapaziös für ihn sein sollten, werden es die Ärzte sagen. 

In die Reha begleiten

Sie können den Patienten unterstützen, indem Sie sich bei den Ärzten frühzeitig wegen einer anschließenden Rehabilitation erkundigen. Je früher diese beantragt wird, desto eher kann sie nahtlos nach dem Klinikaufenthalt erfolgen. Das ist für die Erholung besonders wichtig. Mit dem Antrag hilft Ihnen der Sozialdienst des Krankenhauses. Üblicherweise übernehmen bei Berufstätigen die Kranken- oder die Rentenversicherung die Kosten für die Rehabilitation. Sie können sich auch direkt an diese Einrichtungen wenden. 
Vielleicht können Sie Ihren Angehörigen auch in einen stationären Reha-Aufenthalt begleiten, etwa wenn Sie selbst nicht mehr berufstätig sind oder Urlaub nehmen können. Es kann sehr hilfreich sein, wenn er Sie bei sich hat und Sie sich für ihn einsetzen, da Sie im besten Fall die Arztbriefe und Befunde im Detail kennen. Wurden etwa spezifische sprachliche und motorische Defizite bei Ihrem Angehörigen festgestellt, ist es wichtig, dass diese auch in der Klinik oder in den Praxen der ambulanten Rehabilitation trainiert werden. Oft ermitteln diese in Unkenntnis der detaillierten medizinischen Vorgeschichte erneut die Beeinträchtigungen. Es wäre nicht das erste Mal, dass statt gezielter Behandlung eines gelähmten linken Arms in der Folge in der Rehabilitationseinrichtung zunächst beispielsweise nur pauschal Wassergymnastik verordnet wird. Wertvolle Zeit verstreicht, bis die maßgeschneiderte Therapie beginnt. 
Erkundigen Sie sich auch nach dem Therapiefortschritt. Im Beisein der Therapeuten können sie sogar ergotherapeutische, logopädische und physiotherapeutische Übungen selbst erlernen und können diese später selbst mit Ihrem Verwandten ausführen. Dadurch kann Ihr Partner seinen Zustand beständig verbessern. 

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Auf Unterstützung pochen

Manchmal wehren die Kostenträger, nachdem eine erste Rehabilitation erfolgt ist, Anträge zur weiteren Kostenübernahme von Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie ab. Ihr Angehöriger hat jedoch bis zu zwei Jahre nach dem Schlaganfall darauf Anspruch und auch darüber hinaus muss der Bedarf lediglich begründet werden. Bleiben Sie hartnäckig, auch gegenüber dem Neurologen oder behandelnden Arzt, der die Rezepte ausstellt. Studien zeigen, dass die Fertigkeiten von Schlaganfallpatienten auch nach Jahren noch zunehmen, ohne dass hier der falsche Eindruck entstehen soll, dass Ihr Verwandter dann wieder der Alte wäre.  
Noch während der ersten Phase der Rehabilitation können Sie sich Gedanken machen, ob das Zuhause Ihres Angehörigen unter Umständen umgebaut werden muss. Vielleicht zeichnet sich bereits ab, dass er keine Treppen mehr steigen kann. Ein Treppenlift könnte hierbei helfen. Auch ein Badewannenlift kann notwendig werden. Türschwellen lassen sich mit einer Rampe überdecken. Wenn Teppiche eine Stolpergefahr darstellen, sollten sie lieber weichen. Neben der Toilette und über der Badewanne lassen sich Haltegriffe montieren. Unter Umständen müssen Sie Hilfsmittel wie einen Rollstuhl oder einen Rollator beantragen. Wichtige Tipps haben die Ärzte, die Therapeuten und die Pfleger, aber auch andere Angehörige von Schlaganfallpatienten parat. 
Auf Antrag des Versicherten stellt der Medizinische Dienst der Krankenversicherung fest, ob der Angehörige pflegebedürftig ist und ermittelt, welche Pflegestufe zutrifft. In diesem Fall können Sie gemeinsam mit Ihrem Angehörigen überlegen, wer pflegen kann und soll. Vielleicht können und wollen Sie selbst diesen Dienst an Ihrem Nächsten übernehmen. Vielleicht sind sie dieser Aufgabe aber gar nicht oder zumindest nicht alleine gewachsen und nehmen eine ambulante oder eine Tagespflege in Anspruch. 

Schlaganfall

Schlaganfall/Apoplexia cerebri/stroke

Bei einem Schlaganfall werden das Gehirn oder Teile davon zeitweilig nicht mehr richtig mit Blut versorgt. Dadurch kommt es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und dem Energieträger Glukose. Häufigster Auslöser des Schlafanfalls ist eine Verengung der Arterien. Zu den häufigsten Symptomen zählen plötzliche Sehstörungen, Schwindel sowie Lähmungserscheinungen. Als Langzeitfolgen können verschiedene Arten von Gefühls– und Bewegungsstörungen auftreten. In Deutschland ging 2006 jeder dritte Todesfall auf einen Schlaganfall zurück.

Umbau für die Heimkehr

Kann Ihr Angehöriger weiterhin in den eigenen vier Wänden bleiben, sollte die Wohnung nach seiner Heimkehr im besten Fall so eingerichtet sein, dass er darin selbstständig leben kann. Ist er kognitiv beeinträchtigt, belassen Sie die Einrichtungsgegenstände möglichst an ihrem Ort, das hilft, Erinnerungen wachzurufen und somit eine Brücke zwischen der Zeit vor und nach dem Schlaganfall zu schlagen. Dadurch kann sich der Patient leichter in der alten Umgebung zurechtfinden. Muss er gepflegt werden, sollte es um das Bett herum ausreichend Platz geben, um das Essen zu bringen und ihn in den Rollstuhl zu heben oder anzukleiden. Wenn eine Seite oder einzelne Gliedmaßen einer Seite teilweise oder ganz gelähmt sind, sollten diese angeregt, berührt und bewegt werden. Dabei hilft, Nachttisch, Blumen und das Fernsehgerät auf diese Seite zu stellen, weil dann intuitiv die beeinträchtigte Körperseite angesprochen wird. Nähern Sie sich dem Bett bevorzugt von dieser Seite.
Wenn Sie Ihren Angehörigen selbst pflegen, gebührt Ihnen der größte Respekt für Ihre Hingabe. Allerdings sind Sie je nach Ausmaß der Behinderung sehr in Ihrer Lebenskraft gefordert. Wichtig ist es dabei, die eigenen Bedürfnisse nicht völlig aus den Augen zu verlieren und sich vollkommen aufzuopfern. Wenn Sie am Ende in ein Burn-out abgleiten, benötigen Sie selbst therapeutische Hilfe. Damit es soweit erst gar nicht kommt, sorgen Sie auch für einen Ausgleich. Vernachlässigen Sie Ihre Freunde und Hobbys nicht ganz. Möchten Sie Urlaub machen oder müssen selbst etwa für eine Operation ins Krankenhaus, kann ein Kurzzeitpflegedienst einspringen und sich um Ihren Verwandten vorübergehend kümmern.

Schlaganfall

Schlaganfall/Apoplexia cerebri/stroke

Bei einem Schlaganfall werden das Gehirn oder Teile davon zeitweilig nicht mehr richtig mit Blut versorgt. Dadurch kommt es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und dem Energieträger Glukose. Häufigster Auslöser des Schlafanfalls ist eine Verengung der Arterien. Zu den häufigsten Symptomen zählen plötzliche Sehstörungen, Schwindel sowie Lähmungserscheinungen. Als Langzeitfolgen können verschiedene Arten von Gefühls– und Bewegungsstörungen auftreten. In Deutschland ging 2006 jeder dritte Todesfall auf einen Schlaganfall zurück.

Auge

Augapfel/Bulbus oculi/eye bulb

Das Auge ist das Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Lichtreizen – von elektromagnetischer Strahlung eines bestimmten Frequenzbereiches. Das für den Menschen sichtbare Licht liegt im Bereich zwischen 380 und 780 Nanometer.

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