Weshalb Sie blind sind und Ihr Gehirn Sie damit veräppelt
Published: 30.11.2018
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Sie glauben, Sie sehen das ganze Bild? Alles Einbildung! In Wahrheit ist Ihr Blick auf die Welt lückenhaft. Schuld ist der blinde Fleck, die Stelle in der Netzhaut, an der der Sehnerv das Auge verlässt. Hier sitzen keine Lichtrezeptoren und entsprechend ist das Auge an dieser Stelle völlig blind.
Dass Sie das im Normalfall nicht wahrnehmen, liegt daran, dass beide Augen nicht exakt denselben Bereich abbilden und das Gesehene – oder eben nicht Gesehene – gegenseitig ergänzen. Das Gehirn füllt zudem munter auf, was es zu sehen vermutet. So ergänzt es eine Lücke in einem regelmäßigen Muster sobald dieses auf den blinden Fleck fällt – ein Phänomen, das Wissenschaftler „filling in“ nennen. Um Sachen zu sehen, die nicht da sind, brauchen Sie also keine illegalen Substanzen zu konsumieren. Das Gehirn errechnet sie nach Wahrscheinlichkeiten.
Umgekehrt können Sie durch geschicktes Spielen mit dem Abstand zu einer Abbildung Dinge im blinden Fleck versenken. Der französische Physiker Edme Mariotte (1620 – 1684), Entdecker des blinden Flecks, wusste mit derartigen Spielereien den französischen Königshof zu beeindrucken und ließ kleine Münzen scheinbar magisch verschwinden. Der englische König Charles II (1630 – 1685) soll auf diese Weise sogar zum Tode verurteilte Gefangene virtuell geköpft haben – noch vor der tatsächlichen Hinrichtung.
Sehnerv
Sehnerv/Nervus opticus/optic nerve
Die Axone (lange faserartige Fortsätze) der retinalen Ganglienzellen bilden den Sehnerv, der das Auge auf der Rückseite an der Papille verlässt. Er umfasst ca. eine Million Axone und hat einen Durchmesser von ca. sieben Millimetern.
Auge
Augapfel/Bulbus oculi/eye bulb
Das Auge ist das Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Lichtreizen – von elektromagnetischer Strahlung eines bestimmten Frequenzbereiches. Das für den Menschen sichtbare Licht liegt im Bereich zwischen 380 und 780 Nanometer.
Auge
Augapfel/Bulbus oculi/eye bulb
Das Auge ist das Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Lichtreizen – von elektromagnetischer Strahlung eines bestimmten Frequenzbereiches. Das für den Menschen sichtbare Licht liegt im Bereich zwischen 380 und 780 Nanometer.